In der heutigen Zeit fühlen wir uns oft getrieben. Getrieben von den Ansprüchen anderer und unseren eigenen hohen Selbstansprüchen. Wir nehmen uns kaum noch Zeit, einfach einmal innezuhalten und so passiert es nicht selten, dass unser Kopf und unsere Gedanken sich verselbstständigen. Bis hin, dass sie uns komplett lahmlegen.
Als Scanner, Empath und eine vielfühlende Seele fällt es mir besonders schwer, mich bei all dem „Wichtigen“ da draußen nicht völlig zu vergessen. Ich will doch nur die Welt retten und trage ständig neue Ideen hierfür in meinem Kopf herum. Manchmal wird mir sogar ganz schwindelig dabei oder ich fühle mich erschlagen, erschöpft und müde.
In diesem Artikel erzähle ich dir, wie es mir in der Vergangenheit mit meinem Gedankenkarussell ging und welchen Ort ich für mich wiederentdeckt habe. So habe ich mittlerweile einen guten Weg für mich gefunden, meine Gedanken zu sortieren und von Zeit zu Zeit einfach anzuhalten.
Weißt du oft nicht so recht, wohin mit dir?
Und zum selben Zeitpunkt kreisen unzählige & unbändige Gedanken in deinem Kopf? Du fühlst dich gerufen und geleitet von 1000 Dingen gleichzeitig? Du versuchst dich abzulenken, aber dies gelingt dir meist nicht lange? Immer wieder fällt dir etwas anderes oder etwas Neues ein?
I feel you! Denn so wie es dir geht, geht es mir und vielen anderen Seelen da draußen auch.
„Es scheint, als gehöre das Gedankenkarussell zu unserem Lebensprogramm, doch umschalten fällt uns schwer.“
Das Chaos im Kopf, die Achterbahn der Gefühle, das ganze Wirrwarr eben! Ich gebe zu, schon als Kind war mir die Fahrt in der Achterbahn irgendwie unheimlich.
Doch manchmal stieg ich völlig bewusst ein. Einfach, weil ich wissen wollte, was dann mit meinen Gedanken und Gefühlen passiert.
Jahrelang dachte ich, mit mir stimmt was nicht.
Die Stimmen in meinem Kopf gaben mir regelmäßig eine Privatvorstellung. Ich war quasi VIP Gast auf meiner eigenen großen Bühne. Lange glaubte ich tatsächlich, dass es einzig und allein nur mir auf dieser kreisrunden Erde so gehen würde. Mit diesen Gedanken fühlte ich mich ausgegrenzt, nicht normal, irgendwie komisch eben.
So begann ich zu überlegen, wann dieser „Zustand“ wohl angefangen haben mag?
Das angestrengte Nachdenken führte mich in meine Kindheit zurück. Was genau war damals anders?
Als Kind fiel es mir leicht, mich zum Beispiel auf mein Zimmer zurückzuziehen. Für mich zu sein. Mit mir und meinen Gedanken allein zu sein. Ich war oft so sehr mit mir selbst beschäftigt, dass ich vieles nicht wahrgenommen habe. Aus diesem Zustand heraus war es mir schlichtweg EGAL, was andere denken.
Ich fühlte mich bis zu einem gewissen Punkt unbeschwerter. Du möchtest wissen, woran das gelegen hat?
Dann lies unbedingt weiter.
Mein Weg aus dem Gedankenkarussell
Was genau war es denn nun, was mich unbeschwerter sein ließ?
Meine Schaukel! Richtig gelesen, meine Schaukel war mein Ort der Freiheit. Jedes Mal, sobald mich etwas festhielt, ging ich auf die Schaukel in unserem Garten.
Ich erinnere mich noch gut an diese Schaukel. Sie wurde von einem grünen Gestell gehalten. Links eine Art Schiffsschaukel, rechts eine einfache Holzschaukel.
Ich verbrachte viel Zeit an diesem Ort, denn dort konnte ich sein, wer ich wirklich sein wollte.
Ich fühlte mich zu jederzeit frei. Jedes Mal, wenn ich auf die Schaukel stieg und hin und her schwang, überkam mich das grenzenlose Gefühl von Weite und Offenheit. Je höher ich kam, desto befreiender war es.
Mein Herz ging auf, mein Atmen öffnete sich weit. All meine Antennen & Zellen standen auf Empfang. So konnte ich meine Gedanken sortieren und meine Träume entfalten. Noch heute spüre ich dieses einzigartige Gefühl in meiner Brust, wenn ich mich auf den Kinderspielplatz schleiche.
„Es ist, als würde der Himmel mir all meine Sorgen nehmen.“
Irgendwann wurde ich zu groß und leider auch zu schwer für diese Kinderschaukel. Es hieß „Abschied nehmen“. Als die Schaukel in unserem Garten abgebaut wurde, fühlte es sich so an, als würde ein Teil von mir ebenso für immer verschwinden.
Während das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit immer mehr schwand, hielten 1000 Gedanken Einzug. Das Kind in mir kam in die Pubertät und kurz darauf war ich schon erwachsen. Viel zu schnell, wenn ihr mich fragt!
Erwachsene geraten schnell ins Verdrängen
Häufig vergessen oder verdrängen wir als Erwachsene, welch unbeschwerten, leichten Momente wir in der Vergangenheit erlebten. Wir packen all diese wundervollen Erlebnisse und wertvollen Erinnerungen einfach in eine Schublade. Je mehr wir damit beschäftigt sind, uns anzupassen, Geld zu verdienen und erwachsen zu werden, je mehr Schubladen stapeln wir obendrauf.
Wir verdrängen das Kind in uns.
Heute möchte ich dich einladen, einmal kurz innezuhalten und dich zurückzuerinnern:
Wo konntest du als Kind einfach du selbst sein?
Wobei hast du dich frei und unaufhaltsam gefühlt?
Erinnerst du dich an deinen Rückzugsort aus der Kindheit?
Was war dein „Happy-Place to be“?
War es vielleicht ebenso eine Schaukel oder ein Baumhaus oder gar ein besonderes Versteck?
Anker dir deinen Happy-Place to be!
Kehre in Gedanken an diesen besonderen Ort zurück.
Visualisiere dir den Ort vor deinem geistigen Auge. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und spüre hinein.
Lege gerne dabei die Hand auf dein Herz, um dich noch tiefer mit diesem Gefühl und dem Erleben zu verbinden. Spüre das wohltuende Gefühl von Freiheit, von Leichtigkeit, von Größe, von Freude, von Sicherheit.
Speicher dir diese wertvolle Erinnerung in deinem Erwachsenen-Herz. Wisse, wann auch immer du wieder in deinem Gedankenchaos untergehst: „Du hast einen Rückzugsort!“
Nutze deinen „Happy-Place to be“, als Anker für dich!
Nimm das Kind in dir an die Hand und suche dir die nächste Schaukel, die nächste Höhle, den nächsten Baum und sei einfach du selbst! Trau dich!
Vielleicht mag sich das für dich verrückt anhören. Das ist es sicherlich auch, doch das Kind in dir sehnt sich danach, wieder einmal unbeschwert die Dinge zu machen, die es einst so liebte 😉. Erwecke das Kind in dir wieder zum Leben und lass einfach mal alles los, was dich festhält. Ich bin mir sicher, danach wird sich etwas für dich verändern.
„Ich wünsche dir von Herzen, dass die Leichtigkeit und Freude deines inneren Kindes stets einen festen Platz in deinem Herzen haben werden.“
In diesem Sinne: „Schaukel mal drüber nach!“
Herzensgrüße, deine Petra